LLMs (Language-Modelle) wie GPT-3, BERT und ähnliche können effektiv zur Textklassifizierung eingesetzt werden. Textklassifizierung ist der Prozess der Einordnung von Texten in Kategorien aufgrund ihres Inhalts. Hier erklären wir einige Methoden und geben konkrete Beispiele sowie Quellen an.
Zunächst einmal müssen die Modelle trainiert werden, um den Text auf der Grundlage vorgegebener Kategorien zu klassifizieren. Dies geschieht typischerweise durch überwachtes Lernen, bei dem das Modell eine große Menge an annotierten Daten durchläuft. Ein bekanntes Modell für solche Anwendungen ist BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers). BERT wurde von Google entwickelt und nutzt einen Transformer-basierten Ansatz, um bidirektionale Kontextinformationen zu berücksichtigen, was für genaue Klassifizierungen sehr wichtig ist (Devlin et al., 2019).
Ein Beispiel für die Anwendung von LLMs in der Textklassifizierung wäre die Kategorisierung von Kundenbewertungen. Angenommen, wir haben Tausende von Bewertungen von Produkten und möchten diese in Kategorien wie “positiv”, “neutral” und “negativ” einteilen. Wir könnten ein vortrainiertes Modell wie BERT verwenden und es mit unseren spezifischen Bewertungsdaten weiter feinabstimmen. Nach dem Feinabstimmen ist das Modell in der Lage, neue Bewertungen zu analysieren und ihnen die entsprechende Kategorie zuzuweisen.
Ein weiteres Beispiel ist die Spam-Erkennung in E-Mails. Hierbei wird ein Modell mit Beispieldaten für “Spam” und “Nicht-Spam” trainiert. Das trainierte Modell kann dann neue E-Mails in diese beiden Kategorien einordnen, um so unerwünschte E-Mails zu filtern.
Eine Studie von Howard und Ruder (2018) stellt das ULMFiT-Modell vor, das speziell für die schnelle Anpassung an neue Aufgaben entwickelt wurde, einschließlich der Textklassifizierung. ULMFiT arbeitet mit einem dreistufigen Ansatz: Vortraining auf einer großen Menge allgemeiner Daten, Feinabstimmung auf domänenspezifische Daten und schließlich Anpassung an die spezifische Klassifizierungsaufgabe.
Erwähnenswert ist auch OpenAIs GPT-3, das aufgrund seiner Struktur und Größe in der Lage ist, effektive Textklassifizierungen vorzunehmen. GPT-3 kann durch sogenannte “few-shot learning” oder “zero-shot learning” neue Aufgaben übernehmen, indem es nur wenige oder gar keine Trainingsbeispiele benötigt (Brown et al., 2020).
1. Devlin, J., Chang, M. W., Lee, K., & Toutanova, K. (2019). “BERT: Pre-training of Deep Bidirectional Transformers for Language Understanding.” https://arxiv.org/abs/1810.04805
2. Howard, J., & Ruder, S. (2018). “Universal Language Model Fine-tuning for Text Classification.” https://arxiv.org/abs/1801.06146
3. Brown, T., Mann, B., Ryder, N., Subbiah, M., Kaplan, J., Dhariwal, P., … & Amodei, D. (2020). “Language Models are Few-Shot Learners.” https://arxiv.org/abs/2005.14165
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verwendung von LLMs wie BERT, GPT-3 und ULMFiT erheblich zur Effektivität und Genauigkeit der Textklassifizierung beiträgt. Durch vortrainierte Modelle und anschließende Anpassung auf spezifische Datensätze können diese Systeme eine Vielzahl von Textklassifizierungsaufgaben bewältigen, von Sentiment-Analyse bis hin zur Spam-Erkennung.