Wort- und Satzeinbettungen spielen eine zentrale Rolle bei der Funktionsweise von großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs). Dieser Ansatz ermöglicht es einem Modell, die semantische Bedeutung von Worten und Sätzen in einer mathematisch verständlichen Form darzustellen. Dies geschieht durch die Umwandlung von Worten und Sätzen in Vektoren in einem kontinuierlichen Raum. Der Vorteil solcher Einbettungen liegt darin, dass sie semantische Ähnlichkeiten und Beziehungen zwischen Wörtern durch ihre räumliche Nähe in diesem Vektorraum reflektieren können. Um dieses Konzept besser zu erklären, werden im Folgenden verschiedene Aspekte und Beispiele dargestellt.
Einbettungen wie Word2Vec, GloVe und ELMo haben dafür den Weg bereitet, indem sie Wörter in niedrigdimensionalen Vektorräumen repräsentieren. Word2Vec, zum Beispiel, wandelt Wörter in dichte Vektoren um, bei denen ähnliche Wörter ähnliche Vektoren besitzen. Beispiele hierfür wären die Worte „König“, „Königin“, „Mann“ und „Frau“: In einer Word2Vec-Repräsentation könnten wir feststellen, dass \(\text{Vec(König)} – \text{Vec(Mann)} + \text{Vec(Frau)}\) einen Vektor ergibt, der in der Nähe der Vektors von „Königin“ liegt. Diese mathematische Nähe spiegelt die semantischen Beziehungen wider (Mikolov et al., 2013).
Satzeinbettungen erweitern dieses Konzept auf Satzebene. Modelle wie BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers) und GPT-3 (Generative Pre-trained Transformer 3) nutzen Transformerkonstruktionen, um Kontext innerhalb eines Satzes und zwischen Sätzen zu erfassen. BERT, zum Beispiel, verwendet ein zweistufiges Trainingsverfahren – Masked Language Modeling (MLM) und Next Sentence Prediction (NSP) – um semantische und syntaktische Informationen zu lernen. Diese Methoden erlauben es BERT, Sätze in hochdimensionale Vektoren zu kodieren, die reiche kontextuelle Informationen enthalten (Devlin et al., 2018).
Ein praktisches Beispiel für die Nutzung von Wort- und Satzeinbettungen finden wir in der maschinellen Übersetzung. Google Translate nutzt Transformermodelle, um den Sinn eines Satzes im Ausgangstext durch Einbettungen zu erfassen und in einer anderen Sprache zu reproduzieren. Die semantische Präzision bei der Übersetzung wird durch die Fähigkeit des Modells verbessert, kontextspezifische Bedeutungen durch Einbettungen zu lernen.
Ein weiterer Anwendungsfall ist die Textklassifizierung. Neuronale Netze, verstärkt durch Wort- und Satzeinbettungen, können effektiv Kategorien oder Stimmungen in Textdaten erkennen. Ein spam-Erkennungssystem kann durch gute Einbettungen lernen, was für neue und alte Nachrichten spam-spezifische Muster sind.
Schließlich sei erwähnt, dass neueste Entwicklungen wie die Mehrsprachigkeit von LLMs, wie z.B. in mBERT (multilingual BERT), auf der Idee beruhen, Einbettungen zu nutzen, die kontextspezifische Bedeutungen über verschiedene Sprachen hinweg erfassen und abgleichen können (Pires et al., 2019).
Verwendete Quellen:
1. Mikolov, T., Chen, K., Corrado, G., & Dean, J. (2013). Efficient Estimation of Word Representations in Vector Space. arXiv preprint arXiv:1301.3781.
2. Devlin, J., Chang, M.-W., Lee, K., & Toutanova, K. (2018). BERT: Pre-training of Deep Bidirectional Transformers for Language Understanding. arXiv preprint arXiv:1810.04805.
3. Pires, T., Schlinger, E., & Garrette, D. (2019). How multilingual is Multilingual BERT? arXiv preprint arXiv:1906.01502.