RSYNC ist ein ausgezeichnetes Werkzeug für inkrementelle Backups und Sicherungen, da es standardmäßig nur die Änderungen in Dateien kopiert. Es gibt jedoch Zeiten, in denen Sie möglicherweise RSYNC zwingen möchten, alle Dateien erneut zu kopieren, auch wenn sie identisch zu sein scheinen. Dies könnte z. B. nützlich sein, wenn Sie eine vollständige Sicherung Ihres Systems durchführen möchten oder wenn Sie vermuten, dass es trotz fehlender Änderungen an den Dateien selbst Probleme mit den Metadaten der Dateien gibt.
Zum Erzwingen des RSYNC-Befehls zum erneuten Kopieren aller Dateien können Sie die `—ignore-times` bzw. `-I` Option verwenden, die in RSYNC-Manuals (wie dem der TU Dresden) dokumentiert ist. Dies zwingt RSYNC, Prüfsummen für alle Dateien zu berechnen, anstatt sich auf Dateizeiten und Größen zu verlassen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Verwendung dieser Option dazu führen kann, dass RSYNC langsamer ausgeführt wird, insbesondere bei großen Dateimengen.
Hier ist ein Beispiel, wie Sie diesen Befehl verwenden können:
```
rsync -avI /pfad/zum/quelle/ /pfad/zum/ziel/
```
In diesem Befehl steht `-a` für “archive”, was bedeutet, dass RSYNC die Dateien in einem archivierungsfähigen Modus kopiert, sodass alle Dateieigenschaften, einschließlich Berechtigungen, Zeiten usw., erhalten bleiben. `-v` steht für “verbose”, was RSYNC anweist, detaillierte Informationen über die Kopiervorgänge auszugeben. `-I` bzw. `—ignore-times` ist die Option, die RSYNC anweist, Dateizeitstempel zu ignorieren und alle Dateien zu kopieren, wie oben erläutert.
Beachten Sie, dass der Einsatz dieser Methode mit einigen Überlegungen verbunden ist. Erstens kann das Erzwingen von RSYNC zum erneuten Kopieren aller Dateien wesentlich mehr Systemressourcen beanspruchen und länger dauern, insbesondere wenn Sie eine große Anzahl von Dateien haben oder die Dateien sehr groß sind. Zweitens, je nach Ihren Dateiberechtigungen und -eigenschaften, könnten Sie unerwünschte Änderungen an diesen Berechtigungen und Eigenschaften verursachen, wenn Sie nicht vorsichtig sind. Es ist daher immer eine gute Idee, einen Backup-Plan zu haben und Ihre RSYNC-Befehle sorgfältig zu testen, bevor Sie sie ausführen.
Quellen:
1. Rsync man page – TU Dresden (https://tu-dresden.de/zih/dienste/service-katalog/arbeitsumgebung/zugang_datenaustausch/rsync?set_language=en)
2. Rsync man page – OpenBSD (https://man.openbsd.org/rsync)
