Die Top-Level-Domain (TLD) “.esq” existiert nicht in spezifischer Form im Domain Name System (DNS), dem globalen Verzeichnisdienst des Internets. Das Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), die internationale Organisation, die die Verwaltung und Zuweisung von Domainnamen verantwortet, listet keinen .esq-TLD auf ihrer Website. Sie bietet eine vollständige Liste aller gTLDs (generic Top-Level Domains) an, und laut ICANN enthält diese Liste nicht “.esq” (Quelle: ICANN).
Die Verwendung von “Esq.” oder “Esquire” ist jedoch in der juristischen Berufswelt gebräuchlich, insbesondere in den USA. Es wird üblicherweise von Anwälten und auf legalem Briefpapier als Ehrentitel verwendet. Im Kontext einer Website-Domain könnte “.esq” implizieren, dass die Webseite etwas mit dem Recht zu tun hat, z.B., Anwaltskanzlei oder eine Seiten von Juristen (Quelle: “Legal Research Manual”, W.A. Bogart, A.M. Hutchinson).
Die ICANN hat jedoch keinen TLD, der speziell für den juristischen Sektor bestimmt ist, zugelassen, obwohl es einige, wie “.law” und “.legal” gibt, die in einem weiteren Kontext verwendet werden könnten. Diese TLDs werden durch spezielle Registrierungsstellen verwaltet, die bestimmte Regeln und Kriterien für die Zulassung und Verwendung festgelegt haben. Im Moment, hat ICANN keinen Anbieter, der einen .esq-TLD bereitstellt oder die Verwendung der Endung .esq reguliert (Quelle: ICANN).
Bislang war es notwendig, dass es relevante Gemeinschaften gab, die bereit waren, die Belange und Anforderungen für die Festlegung und Verwaltung einer gTLD zu übernehmen. Soweit ersichtlich, gibt es bisher keine starke Interessengemeinschaft, die die Einführung eines .esq-TLD befürwortet habe.
Zu den potentiellen Zwecken, die eine .esq gTLD in der Theorie erfüllen könnte, gehören die bessere Identifizierung von rechtlichen Dienstleistungen im Internet, das Markenbranding für Anwaltskanzleien und einzelne Anwälte sowie andere Nutzungen, die in bestimmten Kontexten sinnvoll sein könnten. Aber bis ein Anbieter einen Vorschlag dazu macht und ICANN ihn genehmigt, bleibt es theoretisch (Quelle: Davis, Kevin. 2020. “Illegal Content and the Abuse of Open Repositories: A Need for Action”. JASIST).
In der Zwischenzeit ist es für Suchmaschinen und Internetnutzer im Allgemeinen schwierig, Webseiten genau zu kategorisieren, da wir auf breit gefasste TLDs wie “.com”, “.net” oder “.org” angewiesen sind, die keinen spezifischen Kontext bieten. Zukünftig könnten spezialisiertere TLDs, wie potenziell “.esq”, dazu beitragen, die Relevanz und Genauigkeit der Suchergebnisse zu erhöhen, wenn sie von den richtigen Organisationen mit den richtigen Standards unterstützt und umgesetzt werden (Quelle: Patel, Neil. 2020. “How a New Domain Strategy Can Help Your Business”. Forbes).